Anfang 1979 gründeten die Vier dann die Gruppe INTERZONE. Für Herkenberg, der INTERZONE wenige Monate nach der Gründung wieder verließ, kam Ralf ‚Trotter' Schmidt als neuer Bassist in die Band und nahm zwei seiner Musikerkollegen von der BERLINer BAR BAND gleich mit: den Gitarristen ‚Bibi' Schulz und Axel Fuhrmann, den Keyboarder. Pudelko schrieb anfangs keine eigenen Texte, war aber faszinierrt von den Gedichten Wolf Wondratscheks, dem Poeten der Exzentriker und großen Einzelgänger. Dieser Ruf passte ebenso auf Pudelko, der zudem dachte, in Wondratschek einen Seelenverwandten gefunden zu haben, war Wondratschek doch am 14. August 1943 geboren und Pudelko am 18. August 1948.Das aktuelle Buch
von Wondratschek
Klick! Eine ganze Langspielplatte mit vertonten Wondratschek Texten aus dessen Buch “Chucks Zimmer” wollten Pudelko und INTERZONE veröffentlichen und der Lyriker gab Pudelko dazu sein Einverständnis; die Originaldemos existieren noch heute. 1979 debütierten die neuformierten INTERZONE beim Berliner ‚Young Music Summer Festival' und erhielten einen Optionsvertrag mit der Plattenfirma WEA. Doch schnell stellte sich heraus, dass die WEA hauptsächlich an Wondratscheks Texten interessiert war. "Wir waren naiv genug zu glauben, ihnen ginge es um unsere Musik", erinnerte sich Pudelko später. Nachdem der deutsche Lyriker seine Zusage für die Veröffentlichung seiner Texte auf Langspielplatte zurückzog, kam es zum ersten Bruch zwischen INTERZONE und der WEA. Auf eigene Kosten veröffentlichten Pudelko und INTERZONE im Sommer 1980 mit "Kinderlieder aus Beton" eine erste, im Übungskeller und in eigener Regie aufgenommene Single. Als Promotiongag pinselte die Band in der Nacht zum 17. Juni 1980 auf einen Teil der Berliner Mauer das Bandlogo und wurde daraufhin von der britischen Militärpolizei abgeführt und verhört. Der Werbecoup gelang und die Auflage der "Kinderlieder..." war schnell vergriffen.

Nach dem Ausstieg des Keyboarders traten Pudelko und sein verbliebenes Quartett Ende August 1980 auf dem Mariannenplatz vor dem ‚Bethanien' auf, begeisterten die Berliner und so nahm die WEA erneut Kontakt mit INTERZONE auf. Da sich die Vertragsverhandlungen der nun nicht mehr so naiven Musiker lange hinauszögerten, gingen ‚Interzone’ Mitte März 1981 ohne Plattenvertrag ins Berliner ‚Audio'-Studio und nahmen das erste INTERZONE-Album auf. Kurz vor Abschluss der Produktion kam es dann zur Einigung mit der WEA. Mitte Juni 1981 erschien das Debut-Album und verkaufte sich wider Erwarten sehr gut.

Unter der Überschrift
"Weiße Nigger aus Berlin" widmete der MUSIK EXPRESS der Band drei Seiten in der Ausgabe vom Juli 1981 und stellte die Berliner Formation gleichzeitig per Flexi-Disc in Songauszügen vor. Auf der Flexi-Disc ebenfalls enthalten waren Ausschnitte aus dem Interview mit Heiner Pudelko. Das Debut wurde später als Meilemstein der deutschen Musik angesehen, dies auch und gerade, weil es, während der unsäglichen Neuen Deutschen Welle veröffentlicht, zeigte, dass nicht ganzDeutschland dem ‘Tralala’- und ‘Hopsassa’-Wahn verfallen war. Der MUSIKEXPRESS veröffentlichte 2001 eine Umfrage unter Deutschlands führenden Print- und TV -Musikjournalisten (“MADE IN GERMANY - Die 100 besten deutschen Platten”, 240 Seiten, Hannibal-Verlag) und dort schaffte es das Album immerhin auf Platz 51 - die Band selbst war nochmals sieben Plätze besser plaziert.

Das INTERZONE-Konzert auf der Berliner Waldbühne vor 22.000 Fans wurde live vom SFB im Fernsehen übertragen. Aufgrund der steigenden Bekanntheit entschloss sich die Band zu einer  7-Tage-7-Städte-Tournee im November des Jahres. Im März und April 1982 schlossen sich Auftritte bei der ersten ‘LEVI's Rock Festival'-Tournee (gemeinsam mit SPLIFF, PRIMA KLIMA und EXTRABREIT) durch 28 Städte an. Während SPLIFF und EXTRABREIT zu den Gewinnern dieser Tour gezählt werden konnten, erlebten INTERZONE durch die Tour keine Fortschritte, denn das größtenteils junge ‚Neue Deutsche Welle’-Publikum wusste mit INTERZONEs Musik wenig anzufangen. Pudelko ärgerten vor allem die NDW-Erwartungen des Publikums der Tour und im Allgemeinen. Auch deshalb entschloss man, die nächste INTERZONE-Langspielplatte eher härter und kompromissloser zu machen. Aufgrund der verspäteten Veröffentlichung des Erstlings hatten die Musiker das Material für ihr zweites Album “Aus Liebe” bereits im Herbst 1981 geschrieben, konnten aber erst im Sommer 1982 ins Studio gehen um es aufzunehmen. Für Ralf ‚Trotter' Schmidt, der zwischenzeitlich nach England übergesiedelt war, kehrte Kurt Herkenberg in den Schoß der Band zurück. Im September 1982 kam das zweite INTERZONE-Album auf den Markt. Zwar waren die Reaktionen der Kritiker erneut überschwenglich (so schrieb das TIP-Magazin, die Platte sei "...purer Stoff da capo..."), es verkaufte sich jedoch schlechter als erwartet. Aus diesem Grund lies die WEA im April1983 den Plattenvertrag mit Heiner Pudelko und INTERZONE auslaufen.

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